Nachdem die Saarländischen Herzgruppen in den Jahren 2015 bis 2019 zwei Studienprojekte zum Thema Pedelecnutzung in Herzgruppen erfolgreich beendet haben (Herz.BIKE Saar I und Herz.BIKE Saar II – HI-Herz.BIKE Saar), sollen nun in einem größeren Projekt und unter Kontrolle eines wissenschaftlichen Beirats die Herzgruppen als etablierte Einheiten selber Gegenstand eines Forschungsvorhabens sein.
Die Basis dieses Vorhabens ist, dass für diese spezielle Form der Rehabilitation (Phase III; Wohnortrehabilitation, Herzgruppenarbeit) trotz ihres inzwischen 40jährigen Bestehens kaum belastbare neuere Daten zur Effizienz und auch Evidenz des Trainings und der medizinischen Diagnosen vorliegen. Zwar gibt es sporadische Untersuchungen dazu, die lange, teils fast 20 Jahre, zurückliegen und die widersprüchliche Ergebnisse enthalten, doch sind die entscheidenden Untersuchungen zu Wirksamkeit und Effektivität mit Blick auf Mortalität, Morbidität und Prognose der jeweiligen Grundkrankheiten im internationalen Schrifttum publiziert worden, wobei außerhalb Deutschlands die Rehabilitation anders verläuft und daher ein Vergleich so verschiedener Ansätze nicht unbedingt möglich ist.
In Deutschland verläuft Rehabilitation in mehreren diskreten Phasen von der stationären Akut-Rehabilitation (I) über die stationäre – und teils auch ambulante Reha in der Rehaklinik (II) bis zur Wohnort-Reha in den so genannten Herzgruppen (III). Gerade letztere ist in den letzten 40 Jahren einerseits zu einem etablierten Modell mit mehr als 6000 Gruppen bundesweit gereift, doch wurden andererseits Untersuchungen zur Effizienz bisher vorwiegend im Bereich der stationären Reha vorgelegt (Gohlke et al, 2000).