Körperliche Aktivität spielt für Patienten nach Herzinfarkt eine wichtige Rolle. Was heute selbstverständlich ist und bereits auf der Intensivstation als Frühmobilisation (Phase I Rehabilitation, WHO) beginnt, war lange Zeit umstritten. Erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts setzte sich die körperliche Aktivität als wichtiges Therapieprinzip in der kardialen Behandlung durch.

Nach der Behandlung im Akutkrankenhaus folgt die Anschlussheilbehandlung in einer Rehabilitationsklinik oder auch ambulanten Einrichtung (Phase II, WHO) und mündet in die lebenslange wohnortnahe Betreuung durch die ambulante Herzgruppe (Phase III, WHO). Nach der Gründung der ersten Herzgruppe 1965 durch den als Allgemeinarzt nie- dergelassenen Internisten Hartmann wuchs die Zahl der Gruppen auf inzwischen mehr als 6 000 an. Neben Patienten nach Herzinfarkt werden in den ambulanten Herzgruppen auch Patienten nach Bypassoperation, Herzklappenersatz, nach Herztransplantation bzw. mit Herzinsuffizienz betreut.

Die seit Oktober 2003 eingeführte Begrenzung der finanziellen Förderung durch die Krankenkassen auf in der Regel 90 Übungseinheiten wird und muss zu deutlichen Veränderungen der Herzgruppen führen. In die- ser Zeitspanne sollen die Patienten im Rahmen einer umfassenden Nachsorge zu selbständiger Durchführung körperlicher Aktivität und gesunder Lebensführung angeleitet werden.